Schottische Highlands und Nessie
Neun unvergessliche Tage im schottischen Hochsommer verlebte eine 42-köpfige Reisegruppe des Reiseclubs vom 19. – 27. Mai 2017. Sogar Nessi gab sich die Ehre und zeigte sich den aufgeregten Gästen, und dies noch vor dem Whisky-Diplom.
Um vier Uhr morgens startete die Gesellschaft in Cottbus, um bis zum Seehafen von Amsterdam, Ijmuiden, zu gelangen. Dort ging es auf die DFDS-Nachtfähre mit Ziel Newcastle. Nach einer ruhigen Nacht auf der Nordsee führte die Reise quer durch Northumberland am Hadrianswall entlang bis zur ersten Station in Schottland, Gretna Green. Berühmt und berüchtigt durch die bis 1940 hier legal vom Dorfschmied durchgeführten Ausreißer-Hochzeiten junger Paare, die sonst nicht in England hätten heiraten können. Heute ist dort ein touristischer Schwerpunkt mit den ersten Möglichkeiten, original schottische Tweedwaren und Handwerkskunst anzuschauen und zu erwerben.
Der Höhepunkt des Tages war die Besichtigung von Culzean Castle direkt an der Küste auf einem steilen Klippenvorsprung, des Firth of Clyde. Nach einer Nacht in Glasgow ging es zur Stadtrundfahrt, dieser durch den industriellen Strukturwandel gebeutelten Stadt. Trotzdem gelang es unter fachkundiger Führung die wirklichen schönen Ecken rund um die Universität und die Altstadt zu entdecken.
Das Jugendstil „Hill House“ des Architekten Charles Rennie Mackintosh war das nächste Ziel auf dem Weg nach Oban, der hübschen und bedeutenden Fährstadt an der Nordwestküste von Argyll. Entlang des Loch Lomond, dem größten See Schottlands, führte die Fahrt in Inverary am dortigen Castle mit kurzem Fotostopp vorbei zum Ziel.
Am nächsten Tag lockte das atemberaubende Gebirgstal Glen Coe. Im dortigen Besucher- und Informationszentrum konnten viele interessante Eindrücke gesammelt werden. Der Besuch der Burgruine Urquhart Castle am Ufer des Loch Ness folgte. Hier gab sich sogar Nessie die Ehre und tauchte auf.
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Wir besuchten das Culloden Battlefield sowie die bedeutende Festung Fort George, bevor es zum Whisky-Diplom in Rothes in die Glen Grant Distillery ging.
Ganz im Zeichen der Highlands stand der sechste Tag der Reise. Durch die Bergwelt der Grampiens fuhren wir entlang des Gebirgszuges „Cairngorms“ – der größten, hochgebirgsähnlichen Berggruppe der gesamten britischen Inseln – zu Crathes Castle & Gardens, einem gemütlichen Herrensitz, der bei strahlendem Sonnenschein zum Verweilen einlud.
Höhepunkt dieser Reise war für mich, nach einer Besichtigung von Stirling Castle, die schottische Hauptstadt Edinburgh. Im Anschluss einer Besichtigung des Castle, gab es genügend Freizeit die Stadt zu erkunden. Ob bummeln auf der Royal Mile, die Besichtigung der Vaults oder einfach entspannt in einem Pub sitzen und die Seele baumeln zu lassen. Von Edinburgh ging es dann wieder zurück in Richtung Heimat, also auf zur Fähre nach Newcastle.
Auf dem Weg dorthin war sogar noch Zeit die Melrose Abbey zu besichtigen, die einst wohl reichste Abtei Schottlands. Dann noch ein letzter Fotostopp an der Grenze zu England und schon ist die Reisegruppe wieder in Cottbus gelandet.
Ein Bericht von Andreas Kwoll (RCC-Reiseleiter)
Wissenswertes über Tweed
Tweed ist ein Textilgewebe, das nicht – wie oft behauptet – nach dem Fluss Tweed in Schottland benannt ist, sondern nach dem schottischen Wort tweel, das gleichbedeutend ist mit englisch twill und eine Webart bezeichnet, die im Deutschen Köperbindung oder ebenfalls „Twill“ heißt. Die wörtliche Übersetzung „Zwillich“ weist auf das Weben mit zwei Fäden hin.
Tweeds wurden entwickelt als Schutz vor der Witterung im rauen Klima der britischen Inseln. Für die Freizeitbeschäftigungen des Landadels wie Jagen, Reiten, Schießen und Fischen war Tweed für lange Zeit die ideale Kleidung. Tweeds waren aber in der victorianischen Zeit auch die übliche Bekleidung für sportliche Betätigungen wie Radfahren, Golfen, Tennis, Motorsport und Bergsteigen.
Das besondere an Tweed ist, dass die enthaltene Wolle sich bei Feuchtigkeit kräuselt. Man kennt das von bestimmten menschlichen Frisuren. Durch die kleinen vielen Wellen entstehen Luftpolster, die gleichzeitig für mehr Wärmeisolation sorgen, die Jacke wird wärmer. Anders ist es dann an trockenen Tagen, da glättet sich der Wollanteil, die Luftpolster werden weniger und die Jacke ist nicht mehr so warm.
Gute Tweedjackets gibt es ab 220 GBP, Tweed Handtaschen oder eine Clutch für die Dame ab 30 GBP.
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